100-jähriger Schlaf hält die Kinder hellwach
Premiere Zuschauer der Meringer Volksbühne fiebern mit Dornröschen und ihrem Retter mit
VON HEIKE SCHERER
Mering Nur wenige Stunden zuvor fand die Generalprobe statt und schon wenig später fieberten im Gebäude der ehemaligen Volksschule 80 Besucher bei der Premiere des Grimm’schen Märchens „Dornröschen“ in die Volksbühne Mering mit. Der Vorsitzende Dieter Hieke freute sich über die vielen Zuschauer und Ehrengäste – unter ihnen waren Bürgermeister Hans-Dieter Kandier, Pfarrer Thomas Schwartz und natürlich der Ehrenvorsitzende der Volksbühne Martin Schallermeir. Schon bald war Hieke aber hinter der Bühne verschwunden und bewegte mit seinem Team die Marionetten. Zwischen den einzelnen Szenen las Regieleiterin Ellinor Danzfuß den Zuschauern aus dem Märchenbuch vor, was sie für den Fortgang der Handlung noch wissen mussten und Leonore Fleig spielte auf ihrer Harfe das Dornröschenlied. Bei den Vormittagsvorstellungen wird Elli Seidel auf der Zither zu hören sein. Für Ton und Technik sind Dominik Danzfuß, Hans Manhart und Helmut Schuierer zuständig.

Begeistert waren die Zuschauer von den kunstvoll gestalteten Kulissen des Schlossinneren und der strahlenden Sonne, die die erste Fee begleitete. Nicht nur die Kinder lachten, als der nasse Laubfrosch vom König und seiner Frau empfangen wurde. Etwas ängstlich waren sie aber, als die böse Fee eintrat und ihren Fluch über Dornröschen aussprach. Als die alte Frau an der vergessenen Spindel im Turmzimmer des Schlosses mit ihrer Fledermaus zu sehen war und dem Diener Johann vor Angst die Knie schlotterten, flüchteten sich manche auf den Schoß ihrer Eltern. Etwas Angst hatten auch die dreijährigen Freunde Hanna und Felix, die in der zweiten Reihe saßen. „Wir haben heute Vormittag schon einmal das Märchen zusammen gelesen, damit er den Inhalt kennt, erzählt der Vater von Felix,, der voriges Jahr auch Hänsel und Gretel mit ihm angeschaut hatte. „Das Beste war als alle schliefen“, verriet Felix in der Pause. Mucksmäuschenstill war es in Zuschauerraum, als der Königssohn vor dem Schloss voller Rosen steht und ihn die böse Fee an die Wand zaubert. Zum Glück kann die weiße Fee, die den Tod zu einem 100-jährigen Schlaf gemildert hatte, ihn befreien und er gelangt ins Schloss. Durch seinen Kuss erwacht Dornröschen und der ganze Hofstaat. Viele Lacher bewirkte die Königin, als sie gleich nach ihrem Erwachen erst einmal in ihre Kemenate verschwinden musste.„Sogar aus Maisach und Grafrath kommen in diesem Jahr Kindergärten zu uns“, erzählte Viktoria Hartmuth, die die Reservierungen entgegennimmt. Nur noch wenige Termine unter der Woche sind frei auch zwei Wochenendvorstellungen sind bereits ausverkauft, freute sich Dieter Hieke über die große Resonanz.
Bericht aus der Friedberger Allgemeinen vom 05. November 2014