Marionettenbühne Mering probt für das tapfere Schneiderlein

Von Heike Scherer | Artikel zuerst erschienen in der Friedberger Allgemeinen am 13.10.2025.

Im November startet die neue Spielzeit. Premiere ist am 2. November um 16 Uhr. Viele Schulklassen aus der Region haben sich schon angemeldet.

Das tapfere Schneiderlein nimmt es auch mit zwei Riesen auf. Um den gewitzten Helden geht es beim neuen Stück der Meringer Marionettenbühne. Foto: Heike Scherer

Das tapfere Schneiderlein trifft im Wald auf zwei Riesen, die sich ein Spanferkel grillen. Plötzlich scheint es für den kleinen Kerl gefährlich zu werden und er verschwindet. Die Marionettenbühne Mering führt den gesamten November und eventuell noch zwei Tage in der ersten Dezemberwoche ein sehenswertes Märchen der Gebrüder Grimm auf. Die Moral des Märchens ist, dass man mit Schlauheit und Mut erfolgreich durchs Leben kommen kann, auch wenn man keine guten Startvoraussetzungen hat.

Seit Schulbeginn proben die Spieler und Spielerinnen der Vormittagsgruppe und der Wochenendgruppe zweimal wöchentlich jeweils zwei Stunden. Heute beginnt das Team mit der dritten Szene, als zwei Riesen das kleine Schneiderlein in ihrem Wald antreffen. Regisseurin Petra Schlehuber schaut sich an, wie die Puppen vorne zu sehen sind und gibt Verbesserungsvorschläge.

Bei der Marionettenbühne muss das Team sehr schnell und sehr viel umbauen

Im Team der Vormittagsgruppe sind acht aktive Rentnerinnen und ein Rentner im Alter von 63 bis 75 Jahren. Mit viel Engagement und Freude übernehmen sie die ehrenamtliche Tätigkeit. Die Puppen führen Maria Kamm, Monika Frisch, Anni Strohauer, Christiane Danzfuß, Regina Foris und Gottfried Wohlmuth. „In den ersten drei von sieben Szenen muss das Team sehr viel und schnell umbauen. Jeder Handgriff muss sitzen, sodass keine langen Pausen entstehen“, erklärt Schlehuber.

Seit 30 Jahren ist sie aktiv bei der Marionettenbühne als Spielerin dabei, das zweite Jahr übernimmt sie jetzt die Regie. Beim Wochenendteam gibt es in diesem Jahr ein Regieteam aus Lukas und Giovanna Bischofer, die ihrem Mann hilfreich zur Seite steht. Für die Technik sorgen Dieter und Matthias Hieke am Wochenende, unter der Woche ist Walburga Zanini dafür zuständig. An den Wochenenden spielt wieder Sabine Amann auf der Zither für die musikalische Unterhaltung während der Umbaupausen. Die Puppen führen Viktoria Hartmuth, Petra Bischofer, Sylvia Hartmann, Sonja Hofmann, Katja Deutsch und Ellinor Danzfuß.

Eine Besonderheit ist die rechts gelegene Seitenbühne, auf der diesmal eine Großmutter im Schaukelstuhl sitzt und während des Umbaus auf der Hauptbühne aus einem Märchenbuch vorliest. Christiane Danzfuß hatte 2016 diese Puppe gestaltet und eingekleidet. „An den Vormittagen führe ich sie auch“, lacht sie. Die beiden Riesen wurden von Viktoria Hartmuth, Susanne Hallerbach und Hildegard Wenderoth geschaffen. Bei der ersten Aufführung wurden sie von Personen gespielt. Merings Bürgermeister Florian Mayer ist sehr stolz auf die Marionettenbühne Mering. „Sie ist ein wahrer Schatz für unseren Ort und hat einmalige Exponate. Ich freue mich schon jetzt, mit meiner Tochter Leana dort hingehen zu können“, sagt er.

Viele Schulklassen buchen die Vorführungen bei der Marionettenbühne Mering

Das Stück wird eine Stunde und 15 Minuten dauern. Am Wochenende gibt es eine kleine Pause mit der Möglichkeit, sich Getränke zu kaufen. Diese entfällt bei den Vormittagsaufführungen, die um 9 und um 11 Uhr außer mittwochs beginnen. Inzwischen haben sich schon viele Schulen und Kindergärten aus Mering und Umgebung angemeldet, aber in der Ferienwoche vom 3. bis 7. November sind noch Termine frei. Für die Wochenendaufführungen wird eine Vorbestellung empfohlen.