Marionettenbühne Mering: ein bisschen gruselig, aber auch lustig

Foto: Heike Scherer

Von Heike Scherer | Artikel zuerst erschienen in der Friedberger Allgemeinen vom 06.11.2023

Für die ausverkaufte Premiere des Rumpelstilzchens gibt es frenetischen Applaus vom Publikum. Für die Aufführungen am Wochenende gibt es noch Karten.

Aufgeregt wartete der dreijährige Albert aus Großaitingen mit seiner Oma Beate Hesping aus Mering auf den Beginn der Aufführung. Er hatte das Märchen vom Rumpelstilzchen bereits zu Hause mit seiner Mutter gelesen und nutzte den „Omatag“ für einen Besuch in der Volksbühne. Als der Vorhang sich schloss und die Spieler und Spielerinnen mit den Marionetten nach vorne kamen, erhielten sie vom Publikum frenetischen Applaus.

Der Vorsitzende Gottfried Wohlmuth begrüßte die großen und kleinen Gäste in der Volksbühne. Er freute sich, dass es nach vier Jahren wieder ein Team für Vorstellungen unter der Woche gebe und die Termine innerhalb weniger Tage ausgebucht waren. Sabine Amann saß an der Zither bereit und sorgte für eine musikalische Unterhaltung während der Umbaupausen. Mit gerade einmal zwölf Proben lieferte das Team eine herausragende Leistung. 

Wolfgang Günthel hatte die Rolle des Esels gesprochen. Er ist seit 1999 dabei. damals fehlten Sprecher und seine Frau, die bereits als Spielerin zum Team gehörte, schlug ihn vor. Seither übernahm er immer wieder Rollen wie den gestiefelten Kater oder den Hahn der Bremer Stadtmusikanten. „Es ist wieder eine herausragende Aufführung, was die Ausleuchtung, die Kulissen und das Puppenspiel betrifft“, lobte er nach der Premiere. 

Marionettenbühne Mering: Lesen mit zugehaltener Nase

Bei der ersten Inszenierung des Rumpelstilzchens hatte er die Rolle des Dieners Balthasar übernommen. Dieses Mal sprach Lukas Bischofer den Diener und überzeugte nicht nur Günthel. „Da ich eine ähnliche Stimme wie Matthias Hieke als König habe, beschloss ich, den Text mit zugehaltener Nase zu lesen und Ellinor Danzfuß war bei der ersten Aufnahme sofort mit mir zufrieden“, lachte er. 

Als der König mit seinem Marschall beim Müller ist und seine Schulden einfordern will, erzählt dieser von den Begabungen seiner Tochter. Sie könne gut kochen, backen und feinstes Linnen spinnen. Da sich der König viel Gold wünscht, nimmt er die Müllerstochter mit auf sein Schloss und verlangt von ihr, dass sie Stroh zu Gold spinnen soll. 

Spannende Szene auf der Meringer Marionettenbühne

Der Müllersbursche und der Esel laufen hinterher und schauen zum Fenster hinein und beobachten sie. Besonders spannend ist die Szene auf der kleinen Nebenbühne, als der Diener Balthasar mit schlotternden Beinen im Wald herumläuft, heulende Wölfe und eine Eule hört und schließlich das kleine Männchen am Feuer entdeckt, dessen Namen die Königin wissen muss. 

Die Kinder waren vollauf begeistert von der gesamten Aufführung. Die achtjährige Frida Osberg aus Mering fand sie zwar etwas gruselig, aber zugleich witzig. Sogar ihre Tante und Cousine aus Unterhaching seien extra nach Mering gekommen und blieben über Nacht, verriet sie. 

Zum ersten Mal in der Marionettenbühne war Amelie Stöckl, die das Märchen noch nicht kannte und gespannt auf das Ende wartete. Muss die junge Königin, die in ihrer Not dem kleinen Männchen erst ihr Halsband, dann ihren Ring gab und zuletzt ihr erstes Kind versprach, es wirklich hergeben? Wer die Märchen der Gebrüder Grimm liebt, sollte sich die liebevoll gestaltete Inszenierung der Marionettenbühne Mering nicht entgehen lassen. 

Termine und Tickets für die Meringer Marionettenbühne

Die Aufführungen unter der Woche für Schulen und Kindergärten sind bereits ausverkauft, aber für die Wochenenden sind noch Karten erhältlich. Die Aufführungen finden in der Luitpoldstraße 3 in Mering statt. Weitere Aufführungstermine sind:

  • Samstag und Sonntag, 11. und 12. November, 15 und 17 Uhr,
  • Samstag und Sonntag, 18. und 19. November, 15 und 17 Uhr,
  • Samstag, 25. November, 15 und 17 Uhr,
  • Sonntag, 26. November, 15 Uhr.

Kartenbestellungen und Anfragen nimmt Christine Hieke unter 08233/789141 entgegen. Bevorzugt werden aber online-Anmeldungen unter www.volksbuehne-mering.de