Meringer Marionettenbühne macht Grimms Rumpelstilzchen lebendig

Die Meringer Marionettenbühne startet im November mit ihren Aufführungen zu Rumpelstilzchen.

Von Heike Scherer | Artikel zuerst erschienen in der Friedberger Allgemeinen am 16.10.2023

Eintauchen in die Märchenwelt: Die Marionettenbühne Mering startet im November mit ihrem neuen Stück. Auch für Schulen und Kindergärten gibt es wieder Vorstellungen.

Wie Märchen eben beginnen: Der Marschall des Königs erscheint beim Müller und möchte Geld für seinen Herrn eintreiben. Die Müllerstochter macht sich mit ihrem Bruder schon Gedanken, ob ihr Vater die Mühle noch halten kann. Der Esel wird ärgerlich und plant, dem Marschall bei der Durchsuchung der Mühle ein paar Tritte zu versetzen. Plötzlich taucht das Rumpelstilzchen auf. Ob es dem Müller und seiner Familie helfen kann? Wie das Märchen ausgeht, können große und kleine Besucher und Besucherinnen bei dem etwa einstündigen Marionettenspiel erfahren. 

Meringer Marionettenbühne wurde 1994 gegründet

Im Jahr 1994 gründete der schon verstorbene Martin Schallermeir die Meringer Marionettenbühne. Die Volksbühne für Schauspiel hatte er am 4. September 1974 ins Leben gerufen und bis 1993 fanden dort zahlreiche Aufführungen statt. Schallermeir wünschte sich dann Marionettenaufführungen auf einer eigenen stationären Bühne. Viele Jahre leitete er diese Gruppe, schrieb die Texte für verschiedene Grimm’sche Märchen, gestaltete Marionetten und malte auch viele Kulissen. Wunderschöne Tiermarionetten, die in mehreren Stücken auftreten können, schuf der inzwischen auch verstorbene Kurt Schiller. 

Ellinor Danzfuß ist seit vielen Jahren dafür zuständig, die neuen Tonbildaufnahmen für die Aufführungen anzufertigen. Sie freut sich, dass sie wieder viele bewährte Sprecher im Juli für die Aufnahme gewinnen konnte. „Wolfgang Günthel spricht den Esel, Dieter Hieke den Raben und die Erzählerin ist wieder Sonja Hoffmann“, sagt sie. Für die Müllerstochter konnte sie Vanessa Hartmann gewinnen, deren Mutter seit vielen Jahren bei der Bühne mitwirkt. Katja Deutsch ist das zweite Jahr als Spielerin mit von der Partie und ihr Sohn Simon spricht den Müllersburschen. Die Rolle des Müllers übernimmt Hans Schmidt, die des Marschalls Hans Vötter. Eine professionelle Sprecherausbildung kann Michi Josei vorweisen, der dem Rumpelstilzchen seine Stimme verleiht. Die Marionette führt Lukas Bischofer, der zudem den Diener Balthasar gesprochen hat. 

An der Marionettenbühne sind viele Meringer beteiligt

Zwei Aufgaben hat auch Matthias Hieke bei der Marionettenbühne. Er spricht die Rolle des Königs und kümmert sich schon das dritte Jahr um die Technik. „Man wächst in die Aufgaben hinein. Meine Mutter verkauft die Karten, mein Vater war mehrere Jahre Vorsitzender“, schmunzelt er. Die Regie übernimmt in diesem Jahr Petra Bischofer. Sie schaut sich an, wie die Puppen beim Publikum ankommen, und gibt den Spielern Verbesserungsvorschläge, wenn sie nicht zufrieden ist. „Da mein Sohn diesmal selber mitspielen möchte, habe ich die Regie für ihn übernommen“, sagt sie. Die Umbaupausen wird Sabine Amann an den Wochenenden mit Stücken auf der Zither musikalisch überbrücken.

Zwei frühere Spielerinnen, Monika Frisch und Gisela Gruber, kehrten in die Truppe zurück und Ludwig Niederhofer meldete sich neu. Deshalb kann die Marionettenbühne wieder die beliebten Aufführungen für Schulen und Kindergärten anbieten. Sie finden montags und mittwochs ab 9 und ab 10.30 Uhr statt und schon viele Einrichtungen haben ihre Termine gebucht. „Wir haben zuerst die Einrichtungen in Mering angeschrieben, jetzt kommen die in Kissing und der Umgebung dran“, weiß Matthias Hieke. Im letzten Jahr waren nach der langen Corona-Pause alle Vorstellungen schnell ausgebucht. Kurzentschlossen spielte das Team zwei weitere Wochen, sodass es im Jahr 2022 insgesamt 18 Vorstellungen gab. Vielleicht ist das „Rumpelstilzchen“ genauso gefragt?

Info: Die Aufführungen finden in der Luitpoldstraße 3 in Mering statt. Premiere ist am 4. November ab 17 Uhr. Die weiteren Termine sind am 5. November ab 15 und 17 Uhr, am 11. und 12. ab 15 und 17 Uhr, am 18. und 19. ab 15 und 17 Uhr, am 25. ab 15 und 17 Uhr und am 26. November ab 15 Uhr. Der Preis an den Wochenenden beträgt vier Euro pro Person, unter der Woche drei Euro. Kartenvorbestellungen und Anfragen nimmt Christine Hieke unter Telefon 08233/789141 entgegen. Bevorzugt werden Online-Anmeldungen unter www.volksbuehne-mering.de